OM (CH)

Urs Leimgruber (reeds), Christy Doran (e-guitar), Bobby Burri (doublebass), Fredy Studer (drums) ::: Eine Legende kehrt zurück. Vier Heilige aus dem Katechismus der Improvisationsmusik, vier alte Haudegen der Schweizer Jazzgeschichte, vier international renommierte Musiker, einer berühmter und erfahrener als der andere, wollen es wieder wissen. Das sagenumwobene Luzerner Rockjazz-Quartett OM aus den Siebzigern, benannt nach der 1965 aufgenommenen Platte von John Coltrane, ist eine Kultband. Nicht allein wegen ihrer Geschichte, sondern auch wegen ihrer totalen Musik, die immer schon jenseits aller Modeschatten war. Heute noch mehr als damals, als der Rockjazz oder Jazzrock gerade in Hochblüte war. Die vier Herren sind einst mit unvermittelter Heftigkeit aus Luzern in die Welt gezogen und haben mit enormer Vitalität zusammengebraut, was unvereinbar schien: die Energie der Rockmusik mit der Sophistication des Jazz. Heute würde man dazu vielleicht eher Rock-orientierte Freemusic sagen, auf alle Fälle ist OM weit entfernt vom Electricjazz-Kunstgewerbe mit all seinem Macho-Gehabe. OM setzt Rockmusik in spontane musikalische Prozesse mit ungewissem Ende. Eine lustvolle, klare und dennoch sehr phantasiereiche Kraftmusik. Das Kapitel eins der Bandgeschichte von OM dauerte zehn Jahre (1972 bis 1982), und jetzt wird es nicht einfach nach einer langen Pause fortgesetzt. Es ist eher so, dass die gewisse Dringlichkeit, die Elementarkraft der Kreativität ein neues Kapitel erzwungen hat. Mit brennender Hingabe zu ihrem Spiel und überwältigender Risikobereitschaft sind die vier Veteranen heute noch radikaler denn je. Bedingungslos - nichts anderes akzeptieren als allein die Gesten des Authentischen.
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