Zhivko Vasilev Quintet (BG)

Zhivko Vasilev (kaval), Dimitar Gorchakov (piano), Viktor Traykov (cello), Mihail Ivanov (bass), Borislav Petrov (drums)

Wanderer, kommst Du nach Bulgarien, vergiss nicht, Dir eine Kaval zu kaufen, um uns dann bei Sonnenuntergang ein versonnenes Hirtenlied zu spielen!
Zhivko Vasilev hat auch ungefähr so klein angefangen und ist heute so etwas wie der unumschränkte Meister auf einem Instrument, das am gesamten Balkan und der Türkei beheimatet ist und in Bulgarien als so etwas wie das Nationalinstrument firmiert.
Der Klang dieser randgeblasenen Längsflöte ist von Natur aus von großer Anmut, luftdurchzogen warm, mythisch, sphärisch und magisch und eignet sich kaum für Punk und Heavy Metal. Es ist ein singulärer, erhabener Flötenklang.
Und Vasilev ist einer der weltweit gefragtesten bulgarischen Musiker und gewissermaßen auch Botschafter der Kaval und als solcher auf vielen renommierten Bühnen und Festivals aufgetreten. Er ist bekannt für seine Experimente mit diesem Holzblasinstrument und die ständige Suche nach unbegangenen Wegen in der Kavalmusik. Sein wacher Experimentiergeistes sucht stets nach Möglichkeiten, den traditionellen Kaval-Sound mit verschiedenen westlichen Stilrichtungen wie Jazz, Funk, Latin, Pop oder elektronischer Musik zu kombinieren.
Vasilev stammt aus der südbulgarischen Stadt Smolyan im Herzen der Rhodopen, wo die bulgarische Kaval gewissermaßen Pflichtfach ist. Seine Ausbildung hat der 31-jährige Virtuose an der Musikschule NUI Dobri Hristov in Varna absolviert, in jener sonnigen Stadt am Schwarzen Meer, wo wir ihn und sein Quintett beim jährlichen Jazzfestival vom Fleck weg eingeladen haben.
Das Zhivko Vasilev Quintet verbindet alte Traditionen des Balkans und Orients mit Klassik und Moderne, Jazz-Arrangements und Improvisation. Die Rhythmen spielen dabei eher unregelmäßige Hüpfspiele als sich auf durchgehenden Beats auszuruhen. Die Gruppe ist eine aufregend enge Einheit, die sich stets gegenseitig beflügelt. Dimitar Gorchakovs Klavier bildet dabei eine besonders feurige Folie für Vasilevs Kapriolen. Es ist eine aufregende Fahrt ins geheimnisvolle Irgendwo. Das ist dort, wo Musik einen hinführen kann, wenn die Augen es nicht mehr können.

© Pressetext Jazzfestival Leibnitz
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