Miguel Zenón Quartet (US)

Miguel Zenón – alto sax; Luis Perdomo – piano; Hans Glawischnig – bass; Henry Cole – drums

Der virtuose Saxophonist Miguel Zenón, Gründungsmitglied des San Francisco Jazz Collective, zählt mit seiner einzigartigen Balance aus Innovation und puertoricanischer Tradition zu den einflussreichsten Jazzmusikern der jungen Generation. Der aus Puerto Rico stammende Altsaxophonist ist nicht nur unter die führenden Musiker seiner Disziplin zu reihen, sondern zählt mit seiner einzigartigen Balance aus Innovation und puertoricanischer Tradition zu den einflussreichsten Jazzmusikern der jungen Generation, einer neuen Generation aus der Bay Area, deren Vertreter u. a. dem SF Jazz Collective angehören.

Zenóns Album Tipico war eine der CDs des vergangenen Jahres. Dabei dreht es sich nicht um die von ihm bekannten Jazz-Adaptionen rund um das Erbe seiner Heimat, sondern um die Synergie des „ausgeprägten Individualismus” seiner Band-Mitglieder. Dieses Quartett besteht nun seit siebzehn Jahren und hat mit dem Bassisten Hans Glawischnig (Sohn von Maestro Dieter Glawischnig) einen Österreicher in seinen Reihen, der seit vielen Jahren in New York lebt und am Sprung zu einer großen Karriere ist (u.a. Ray Barretto, Chick Corea). Miguel Zenóns neue Produktion mit dem klingenden Titel Sonero, ein Tribut an die Musik des legendären karibischen Sängers lsmael Rivera, ist nun am besten Wege dazu, die vorige CD vielleicht sogar noch in den Schatten zu stellen.

Für seinen Auftritt in Leibnitz hat uns Miguel jedenfalls schon einmal versprochen: ,,we’II be playing music from Sonero exclusively…”.

Zenóns Musik wurde oft nicht ganz zu unrecht als Latin Jazz bezeichnet, bezieht sie sich doch auf die sprudelnden Rhythmen, die mitreißenden Melodien und die Themen aus Puerto Ricos berauschender Plena-Tradition oder der tief verwurzelten Música jíbara. Darauf baut der subtile Virtuose so etwas ähnliches wie das, was die MacArthur Foundation, die ihm vor zehn Jahren ein „Genie-Stipendium” verliehen hat, als „völlig neuen Jazz” bezeichnet, ,,eine Sprache des 21. Jahrhunderts”. Zenón hat dafür einen hochspezialisierten kompositorischen Ansatz entwickelt, der wie Luft zwischen den Mitgliedern dieser eingeschworenen Band geteilt wird. Und der trotz aller Komplexität und der strengen Herangehensweise zugänglich bleibt.

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