Weingartenhotel Harkamp :::
Renaud García-Fons – 5 string contrabass |
David Venitucci – accordeon |
Stephan Caracci – vibraphone/drum :::Kein Berufsfranzose klingt so klischeefrei wie er. Wir kannten bereits die lyrische Kraft und den tänzerischen Gestus in Renaud Garcia-Fons‘ Musik, einer universellen Musik, die Jazz mit mediterraner Kultur verbindet. Auch an der Seite von Flamenco-Musikern haben wir den berühmten Sohn katalanischer Eltern schon gehört. Ja sogar mit Stille vermochte uns der gelassene Mann, der sein Instrument mit atemberaubender Meisterschaft beherrscht, zu beeindrucken. Mit seinem neuen Trio kehrt Garcia-Fons dem Mittelmeer nun den Rücken und richtet den Blick auf seine Heimatstadt Paris, auf den melodischen Charme von damals und die Gemütslagen der kosmopolitischen Seine-Metropole von heute. Da geht es einmal lyrisch filigran, einmal mit packender Wucht quer durch die Stil-Epochen und Genres: zwischen chansongetönten Balladen, Jazz und klassischer Musik spürt er nicht nur den Musette-Walzer auf, sondern auch arabische Gangarten und zeitgenössischen Groove.
Nicht zuletzt lässt er dabei als einer der besten Bassisten Europas mit stupender Bogentechnik und begeisterndem Pizzicato-Spiel sein Instrument bisweilen wie ein Cello oder eine Violine singen.
Auf diesem Spaziergang durch die Straßen von Paris wird Garcia-Fons von David Venitucci am Akkordeon und Stephan Caracci am Vibraphon und Schlagzeug begleitet, einem Ensemble aus Virtuosen und Poeten gleichermaßen. Mit einer berückenden Klangkontrolle über sein Trio und aufgeweckter Dramaturgie lässt uns der 55-jährige Komponist heute den zeitlosen Charakter dieser Musik entdecken.
Von „Montmartre en courant“ zu „Rue du Dragon“ ist „Revoir Paris“ ein auf allen Seiten gefeiertes Album voller lmaginationskraft und lyrischer Wärme, mit latenter Melancholie und bisweilen nostalgischer Poesie, gleichermaßen wagemutig und zart, temperamentvoll und lichtdurchflutet. Ein Kuss auf die Ohren.